Teilhabe am demokratischen Leben, gemeinsame Werte und bürgerschaftliches Engagement
Das Europäische Solidaritätskorps fördert Projekte mit solidarischem Charakter, die gesellschaftlichen Herausforderungen begegnen, mit dem Ziel, Zusammenhalt und Demokratie in Europa zu stärken. Dabei soll neben greif- und sichtbaren Wirkungen auf lokaler Ebene ebenso eine europäische Dimension und Perspektive in den Projekten einbezogen werden.
Die Förderung von Engagement und aktiver Beteiligung junger Menschen bildet damit weiterhin einen Schwerpunkt in den Zielsetzungen des Europäischen Solidaritätskorps. Dies umfasst die Befähigung junger Menschen zu aktiver gesellschaftlicher Teilhabe und die Vermittlung dazugehöriger Kompetenzen im Sinne einer europäischen Bürgerschaft durch alle Förderformate.
Nutzung des Programms
Junge Menschen können sich zum Beispiel in ESK-Freiwilligendiensten individuell oder in Teams, kurz- oder langfristig in Projekten engagieren, die eine konkrete und positive Wirkung auf das Projektumfeld haben. Nicht nur erlernen die jungen Menschen dabei handlungsorientiert bürgerschaftliche Kompetenzen, auch das solidarische Engagement der teilnehmenden jungen Europäer wird auf lokaler Ebene sicht- und greifbar und soll weiteres nachhaltiges Engagement inspirieren.
Solidaritätsprojekte bieten jungen Menschen die Möglichkeit eigene Projektideen in ihrer Nachbarschaft umzusetzen und so selbst die Initiative zu ergreifen. Ein eigenes Projekt zu entwickeln, lokal umzusetzen und damit aktive gesellschaftliche Teilhabe zu praktizieren, stärkt die bürgerschaftlichen Kompetenzen junger Menschen und bietet die Möglichkeit vielschichtiger Lern- und Selbstwirksamkeitserfahrungen. Dabei bietet das Format eine große thematische Offenheit gegenüber den Ideen junger Menschen.
Als Angebot an junge Menschen, sich auch nach der Teilnahme an Aktivitäten im Europäischen Solidaritätskorps (oder in Erasmus+ Jugend) zu engagieren, besteht seit 2005 das EuroPeer-Netzwerk. Das EuroPeer-Netzwerk wird von jungen Menschen und JUGEND für Europa gestaltet und unterstützt eine nachhaltige Teilhabe und Beteiligung junger Menschen. Es bietet jungen Menschen unter anderem durch nationale und europäische Netzwerkveranstaltungen Räume, sich aktiv zu beteiligen.
Durch die Priorität, die aktive Beteiligung und das Engagement junger Menschen zu fördern, unterstützt das Europäische Solidaritätskorps die Realisierung der drei Kernbereiche der EU-Jugendstrategie (1) Beteiligen, (2) Begegnen und (3) Befähigen sowie der Europäischen Jugendziele.
Jugendbeteiligungsstrategie
Passend zum Beginn der neuen Programmgeneration wurde Ende 2020 eine neue Jugendbeteiligungsstrategie entwickelt, die sich näher mit dem Verständnis von Jugendbeteiligung im Rahmen der EU-Jugendprogramme beschäftigt.
Im September 2020 veröffentlichte SALTO Participation & Information Resource Centre (SALTO PI) die neue "Jugendbeteiligungsstrategie - Strategie zur Förderung von Jugendbeteiligung am demokratischen Leben durch die Programme Erasmus+ und Europäisches Solidaritätskorps".
Das übergeordnete Ziel der neuen Strategie ist ein gemeinsames Herangehen und eine gemeinsame Vision zu den Möglichkeiten für Jugendbeteiligung im Rahmen der EU-Jugendprogramme. Sie richtet sich dabei primär an Stakeholder (wie beispielsweise die Nationalen Agenturen), die bei der Umsetzung der EU-Jugendprogramme eine Rolle spielen.
Sie ist nicht direkt als Leitfaden bzw. Instrumentarium der Jugendbeteiligung für Antragstellende gedacht, bietet jedoch für Interessierte eine Orientierung zu Jugendbeteiligung im Rahmen der EU-Jugendförderprogramme. Darüber hinaus gibt es noch weitere praktische Angebote für Träger.
Praktische Angebote zum Thema Jugendbeteiligung
Begleitend zur Jugendbeteiligungsstrategie bietet der SALTO "Participation Resource Pool" eine Vielzahl an aktuellen Schulungsmaterialien, Trainingsangeboten, Studien und Best-Practice-Beispielen rund um folgende Themen:
- Jugendpartizipation
- Digitale Bildung
- Menschenrechtsbildung
- Umgang mit Desinformation und Fake News
- Umgang mit politischer Propaganda und Hassreden.
Die Plattform richtet sich an aktive Jugendliche und alle in der Jugendarbeit tätigen Personen. Ziel der Plattform ist es unter anderem, das Verständnis unterschiedlicher Teilhabemöglichkeiten für junge Menschen sowie das kritische Denken und die Medienkompetenzen zu fördern. So soll die Qualität der Jugendbeteiligung verbessert werden.
Ein Beispiel für das dort zur Verfügung gestellte Material ist die “Youth Goals Toolbox". Sie bietet jungen Menschen und allen, die mit jungen Menschen und mit den Europäischen Jugendzielen arbeiten möchten, ausführliche Informationen und Methoden.
Die Inhalte der Plattform werden stetig weiter ausgebaut, um Träger bei der Konzeption und Durchführung von partizipativen Projekten bedarfsorientiert zu unterstützen.